Graphomotorische Störungen
Graphomotorik ist ein Teilbereich der Feinmotorik, bei dem es um den Schreib- und Malprozess mit allen beteiligten Komponenten geht.
Probleme mit der Graphomotorik können bereits im Kindergartenalter auffallen. Beim Eintritt in die Schule sollten Kinder eine adäquate Stifthaltung und eine angemessene Kraftdosierung entwickelt haben, sowie über eine feinmotorische Geschicklichkeit verfügen.
Eine wichtige Voraussetzung in der Entwicklung der Feinmotorik ist eine gute Körperspannung für den aufrechten Sitz, das Kreuzen der Körpermittellinie, eine gute Auge-Hand-Koordination und Kraftdosierung bei Aktivitäten mit den Händen, sowie eine differenzierte Beweglichkeit des Handgelenks und der Finger.
Auch die visuelle Wahrnehmung spielt eine wichtige Rolle, z.B. um Linien einzuhalten und Abstände beim Schreiben beachten zu können.
Eine Unterstützung durch Ergotherapie sollte so früh wie möglich erfolgen, wenn Probleme in der Feinmotorik erkannt werden oder das Kind feinmotorische Aktivitäten vermeidet.
Beispiele für eine ungenügend entwickelte Feinmotorik können sein:
- das Kind malt sehr häufig über den Rand, wenn es etwas ausmalt
- die Händigkeit ist zum Schuleintritt noch nicht ausgeprägt, das Kind agiert mit rechter und linker Hand gleichermaßen viel
- Auffädeln von Perlen gelingt noch nicht
- beim Malen wird zu kräftig aufgedrückt, so dass das Papier reißt oder zu wenig, so dass kaum Linien zu erkennen sind
- das Kind vermeidet Aktivitäten, wie Basteln, Malen, Matschen usw.
Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten im Bereich Graphomotorik zeigt, sprechen Sie dies möglichst früh beim Kinderarzt an. In der Ergotherapie wird zunächst nach den Ursachen gesucht, um diese dann gezielt zu fördern und zu verbessern. Eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern ist dabei selbstverständlich.
05161 / 7 41 51