LRS / Dyskalkulie
Lese- Rechtschreibschwäche
Häufig sind erste Hinweise auf eine drohende Lese-Rechtschreibschwäche schon im Vorschulalter sichtbar. Die sogenannten Vorläuferfähigkeiten (z.B. Silbenzerlegung, Lauterkennung etc.) fallen den Kindern schwer.
Eine klare Diagnose ist erst im Schulalter beim Erlernen von Lesen und Schreiben möglich. Dafür sollte das Kind bei einem anerkannten Arzt (z.B. im Sozialpädiatrischen Zentrum) oder Kinder- und Jugendpsychotherapeuten getestet werden.
Hinweise für eine Lese -Rechtschreibschwäche sind:
- Wörter werden so geschrieben, wie man sie ausspricht bzw. hört
- Wörter werden nicht richtig abgespeichert, d.h. ein Wort wird im gleichen Text mehrmals falsch geschrieben und jedes Mal anders
- es werden Buchstaben eingeschoben oder ausgelassen, teilweise auch ganze Wörter
- beim Lesen gibt es Schwierigkeiten die Laute zu verbinden oder es werden auch hier Laute/Wörter dazu erfunden oder weggelassen.
- die Lesegeschwindigkeit entspricht nicht dem Alter bzw. der Klassenstufe
- die Rechtschreibleistung weicht stark vom Alter bzw. der Klassenstufe ab
Therapie
Häufig treten bei Kindern mit LRS auch andere Auffälligkeiten auf, z.B. Dyskalkulie oder AD(H)S. Im Bereich der Aufmerksamkeit ist eine Ergotherapie häufig hilfreich. Auch räumlich-konstruktive Störungen können hier behandelt werden.
Die Probleme beim Schreiben und Lesen sollten gezielt und kompetent bearbeitet werden, am besten durch einen qualifizierten Lerntherapeuten. Die Mitarbeit des Elternhauses ist bei der Therapie unbedingt notwendig, damit die Therapieziele erreicht werden können.
Rechenstörungen / Dyskalkulie
Der Begriff Rechenstörung und Dyskalkulie steht für eine Entwicklungsverzögerung des mathematischen Denkens.
Folgende Auffälligkeiten können auf eine solche Problematik hinweisen:
- Schwierigkeiten bei den Grundrechenarten
- fehlende Mengen- und Größenvorstellung
- fehlendes Erkennen von Rechenfehlern
- es wird viel Zeit zum Rechnen benötigt
- Zahlen werden verdreht (64 statt 46…)
- es wird sich ständig, z.B. um eins, verzählt
- trotz häufigen Übens ist keine Verbesserung bemerkbar
Die Ursachen für eine Rechenstörung oder Dyskalkulie können sehr vielschichtig sein. Dabei spielen genetische Faktoren (Rechenstörungen traten auch beim Vater, der Mutter oder beim Geschwisterkind auf) eine Rolle, aber auch Wahrnehmungsstörungen im visuellen und auditiven Bereich, Probleme in der Körperwahrnehmung (z.B. rechts/links Unterscheidung) und Konzentrationsstörungen können Ursachen einer Rechenstörung sein. Das Kind ist also nicht „einfach faul“, sondern hat vermutlich in einem oder mehreren der o. a. Bereiche Entwicklungsdefizite.
Eine aufschlussgebende Diagnostik wird bei Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie in pädiatrischen Zentren durchgeführt.
Die Ergotherapie setzt hier nach einer Befundung in den Bereichen an, die förderbedürftig sind, um so die Grundlage zur Entwicklung von mathematischen Basisfähigkeiten zu schaffen.
Die Kinder lernen am Material und unter Einbeziehung der einzelnen Wahrnehmungsbereiche z.B. eine Vorstellung von Mengen zu entwickeln, um das „Begreifen“ zu vereinfachen und anschaulicher zu gestalten. Da die Kinder meistens ein sehr schlechtes Selbstbewusstsein durch Misserfolge in diesem Bereich haben, ist die Stärkung des Selbstbewusstseins ein wichtiges Anliegen. Dies erfolgt durch geeignetes Therapiematerial, mittels die Kinder lernen, dass Mathe Spaß machen kann.
Die Elternarbeit ist in diesem Bereich sehr wichtig, um das Problem des Kindes zu verstehen und im Alltag damit umgehen zu können. Es werden geeignete Übungsmaterialien und Ideen besprochen, wie Sie Ihr Kind auch zu Hause fördern können, ohne es zu überfordern.
Bei Fragen zu diesen Themen können Sie sich gerne an unsere Praxis wenden.
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